Julian Lenz ist Hessenmeister 2015

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Tennis vom Feinsten haben mehr als 300 Zuschauer bei den 70. Hessenmeisterschaften im Endspiel des Herren-Einzels auf der Anlage im Bad Homburger Kurpark erlebt

Nach knapp eineinhalb Stunden bester sportlicher Unterhaltung setzte sich der 22-jährige Titelverteidiger Julian Lenz vom TC Bad Homburg gegen seinen Kontrahenten Maximilian Abel vom Frankfurter TC Palmengarten mit 6:3 und 6:1 durch.

Ganz so glatt wie es das Ergebnis besagt, war der Verlauf der Partie auf Platz drei vor den Augen des ehemaligen Davis-Cup-Spielers Rainer Schüttler allerdings nicht. Der zweifache Hessenmeister Abel (Titelträger 2005 und 2013) entschied sich nach gewonnener Wahl nicht umsonst für Rückschlag, denn er schaffte gleich im ersten Spiel bei Aufschlag von Lokalmatador Lenz das Break zur 1:0-Führung.

Dem direkten Rebreak des Grünberger Blondschopfs zum 1:1-Ausgleich folgte anschließend ein weiteres Break zur 3:1-Führung und nach 45 Minuten hatte der erst am vergangenen Montag aus Texas eingetroffene Lenz den ersten Satz nach dem sechsten Satzball mit 6:3 zu seinen Gunsten entschieden. Den zweiten Satz eröffnete Abel mit einem Doppelfehler, leistete dann aber er in jedem Spiel heftigen Widerstand. Titelverteidiger Lenz hatte jedoch auf jeden Schlag eine gute und zumeist sogar bessere Antwort parat und zog auf 4:1 davon, ehe er das Finale mit dem vierten Matchball zum 6:1 und damit seinem dritten Titelgewinn nach 2012 und 2014 beendete.

Abel wurde in einigen Szenen seinem Ruf als „enfant terrible“ der hessischen Tennis-Szene vollauf gerecht und erhielt von Schiedsrichter Frank Kunold beim Stand von 2:0 im zweiten Satz eine Verwarnung wegen „Ballmissbrauchs“, als er wutentbrannt eine der gelben Tenniskugeln mit voller Wucht in Richtung Thai-Tempel drosch. Die Verwarnung hatte zur Folge, dass der Frankfurter sofort einen weiteren Ball über den Zaun in Richtung Spielcasino feuerte. Dass Kunold den zweiten Abelschen Zornesausbruch ohne weitere Sanktionen tolerierte, hatte zur Folge, dass die letzten zehn Minuten des Finales ohne weitere Zwischenfälle abgewickelt werden konnten.

„Das waren Endspiele auf sehr hohem Niveau“, lobte Präsident Friedrich-Hermann Hesse vom Hessischen Tennis-Verband und sagte den Bad Homburgern zu, dass der Landesverband auch in den kommenden Jahren gerne in den Kurpark kommen werde (der Vertrag zwischen Club und Verband läuft ohnehin noch bis 2017).

Abel hatte übrigens gestern nach sieben gewonnenen Titeln erstmals überhaupt in einem Endspiel gegen einen Gegner aus Hessen das Nachsehen, nahm es jedoch bei der Siegerehrung ganz gelassen und sportlich: „Der Julian ist schon eine echte Hausnummer!“ Seine Qualitäten will der Student mit Tennis-Stipendium an der University of Baylor in Texas vom 4. bis 26. Juli in der Regionalligamannschaft des TC Bad Homburg einbringen und nach dem Abschluss als Bachelor der Wirtschaftswissenschaften ab 2016 auch auf der ATP-Tour.

Herren
Halbfinale: Julian Lenz (TC Bad Homburg) – Andreas Weber (TEVC Kronberg) 6:3, 6:3 und Maximilian Abel (FTC Palmengarten) – Jannis Köke (FTC Palmengarten) 7:6, 6:2. Endspiel: Lenz – Abel 6:3, 6:1.

Damen
Halbfinale: Natalie Pröse (Offenbacher TC) – Kristin Vivien Rehse (Hochheimer STV) 5:7, 6:2, 6:0 und Sophie Clößner (SC SaFo Frankfurt) - Theresa Kleinsteuber (TC Bad Homburg) 2:6, 3:6. Endspiel: Pröse – Kleinsteuber 5:7, 6:2, 6:2.